Johann Baptist Berger über die Riedgasse (Seestraße West) im Jahre 1916:
Wenn ich in einer illustrierten Zeitschrift ein Bild sehe, das ein recht armes Fischerdorf, irgend an dem Gestade eines Sees darstellt, mit einer Reihe recht verwarloster Fischerhütten, so denke ich manchmal, so sah gerade die Riedgasse aus, vor 60 – 65 Jahren. Ein Haus verwahrloster als das andere, lauter ehlende Hütten. Keine rechte Straße. Von einer Eindammung deß Seeufers war keine Rede, der See lekte halb in die Strasse hienein. War der See nur ein wenig über normal, so mußte man im Wasser hin und her fahren. Jetzt ist es freilich ganz anders, eine schöne Straße und ganz nette große und kleine Wohnungen.
Johann Baptist Berger über das Haus Nr. 100 (heute Seestraße West 13) im Jahre 1916:
Die Wittwe des Lorenz Hund war hier, kaufte aber ein anderes Haus und verkaufte dieses an den Schreiner Johann Seeger. In ein paar Jahren gab er die Schreinerei auf und baute eine Ziegelhütte. Auf den Platz wo Großmans Haus gestanden. Er kam aber bald in Zerfall, weil zu wenig Satz und keinen Kredit hatte. Worauf Fiedel Ganter, Tomas Hupfer und der Hafner Benedikt Dikreuter, die Ziegelei miteinander betrieben und Ganter das Haus bewohnte.
Südansicht Seestraße West 13 um 1930
Südansicht 2017
Als sich die Gesellschaft wegen Mangel an Betriebskapital auflösen mußte, übernahm J. Mohzer Haus und Geschäftsbetrieb es aber auch nicht lange, er mußte wieder abziehen. Dann schwebte die ganz Sache lange Zeit im Prozeß , während dem der Schuhmacher Karl Rebstein hier wohnte. Endlich ersteigerte Johann Langenstein das Haus und baute es späther um . Jetzt gehört es seinem Sohn Alfred Langenstein.
Die Ziegelhütte kaufte W. Schleyer von Konstanz der sie noch einmal betrieb auf diesem Platz. Sie dann aber zu den Lemgruben hinausstellen ließ. Hier mußte sie dann der Ziegelfabrik weichen. N.B. Ganter betrieb die Hütte nach dem Prozeß noch einmal bis er starb
Elfriede Mohr über das Haus 2004:
Strandhaus Eberle
Die Tochter Hilde Langenstein heiratete einen Eberle aus Kippenhausen. Sie hatte zwei Söhne. Der ältere Sohn Alfred übernahm das Anwesen und baute auf dem am See gelegenen Grundstück zwei neue, schöne Gästehäuser. „Strandhaus Eberle“ . Alfred Eberle konnte an die Neue Heimat Baugrundstücke verkaufen.
Alfred Eberle hat einen Sohn, Klaus, und drei Töchter, Klaus ist auf der auf der Heimat.
Westansicht um 1930
Westansicht 2016
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