Johann Baptist Berger über das Haus Nr. 102b (Seestraße West 12) im Jahre 1916:
Gehörte dem Lorenz Riede, der ein kinderloser Sonderling war und immer eine Elster bei sich in der Stube hatte. Er gab sich selbst überhaupt keine Obacht. Wenn einer recht verlottert herkam, dann sagte man gewöhnlich: Der kommt her wie Lorenz Riede. Nach seinem Tod übergab die Wittwe einer Tochter von ihrem Bruder, die den Ivo Rauber heurathete. Er baute das schadhafte Haus um und übergab es späther seinem Sohn, der ebenfalls Ivo heißt.
Elfriede Mohr über das Haus 2004:
Ivo Rauber übergab seinem Sohn Anton. Anton Rauber war von Gestalt ein großer gebeugter Mann. In seinem Alter verkaufte er noch Obst vor seinem Haus, das er kaum noch halten konnte. Seine Hände schüttelten heftig und doch konnte er den Verkauf machen und auch die Kasse bedienen. Anton Rauber übergab seinem Sohn, der ebenfalls Anton heißt. Dieser Anton Rauber jun. ließ das alte Elternhaus 1998 mit Schopf abbrechen und baute zwei große Häuser zur Vermietung von Ferienwohnungen. Die Landwirtschaft ist auf Obstbau spezialisiert. Else, die Frau des Anton sen. steht heute noch in einem offenen, kleinen Verkaufsraum im Haus an der Straße und bietet das ganze Jahr Obst und Schnäpse an. Schon im alten Haus gab es bescheidene Vermietung. Eine Zeit lang gab es zwar schon Wasserbecken im Zimmer, aber der Abfluß endete außerhalb des Raumes, in einem Eimer am Boden. Die Else kam dann mehrmals täglich, um den Eimer zu leeren.
Das Haus Nr. 102b 1998 vor dem Abbruch (Bild: Johanna Fink)
So sieht diese Stelle heute - 2016 - aus (Bild: Christian Rebstein aus Richtung S)
s Ives, Rauber, Seestraße West 12, Helene geb. Einhart mit Sohn Heinrich, Ivo Junior und Ivo Senior im Jahre 1911
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