Johann Baptist Berger über das Haus Nr. 140 (Bachstraße 6) im Jahre 1916:
Baute der ehemalige Schuhmacher und spätere Wein- und Fruchthändler Martin Rößler, nachdem er das alte, das hier stand abgebrochen hatte. Man munkelte, dass sein schnelles Reichwerden, mehrstenteils vom Schmugeln mit Schweizer Seidenwaren und dergleichen herrühre. Er hinterließ ein großes Vermögen, als er wegen Erkältung starb, er ging trotz hohen Alters, bei einem furchtbaren Ostwind Mistpreiten im Forst, und bekam die Lungenentzündung. Er bezahlte noch sämtliche Kosten des Pfarrhausbaues baar. Der Verwandte Eduard Erlenspiel von Hagnau kaufte das Haus und Güter, was er dann seiner einzigen Tochter übergab, die den Anton Baumann heurathete.
Elfriede Mohr über das Haus 2004:
Anton Baumann führte ein Herrenleben. Er spannte seinen Fuchs vor seinen Bernerwagen und besuchte mit seinem Freund aus Kluftern die Stammlokale der Umgebung. Es kam wie es kommen mußte, die Schulden nahmen überhand, ein großer Teil des stattlichen Gutes mußte verkauft werden. Anton Baumann hatte einen Sohn, Ernst und eine Tochter, Luise. Zwei Kinder stammten aus der Ehe des Ernst mit Frau Rese geb. Knoblauch. Tochter Erika mußte schon als Kind sterben. Sohn Alwin lernte Schmied, aber bald stellte sich eine Krankheit ein. Das einst stattliche Haus wurde abgebrochen. Es wurde an eine Baugesellschaft verkauft.
Das Haus Nr. 140, ehemals Verkehrsbüro im Jahr 2000 (Bild: Johanna Fink)
Aus dem selben Blickwinkel heute - 2016 - (Bild: Christian Rebstein)
Das Haus Nr. 140 unmittelbar vor dem Abbruch (Bild: Christian Rebstein)
Das selbe Gebäude um 1960
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