Johann Baptist Berger über das Haus Nr. 58 (Frickenwäsele, Schlosser Heger mit Werkstatt) im Jahre 1916:
„s Naglers“ Gehörte dem Nagelschmied Jodock Langenstein, ich erinnere mich noch ganz gut, wie ein schöner weisser Pudelhund in einem Rad marschierte, das ihm den Blasebalg trieb. Sein Sohn Alois, der sein Nachfolger war, gab in den siebenziger Jahren das Geschäft auf, weil es sich wegen den Fabriknägeln nicht mehr rentierte. Er fieng einen Kaufladen an und vertauschte späther das Haus mit dem Georg Weißhaupt, weil dort schon eine Ladeneinrichtung und der Platz viel günstiger war. Weißhaupt kam in Zerfall. Schloßer Leo Heger kaufte das Haus und baute noch eine Werkstätte dazu. Jetzt betreibt die Wittwe mit ihren Söhnen das Geschäft.
Der Bereich von Haus Nr. 58 im Frickenwäsele im Juli 2000 (Bild Johanna Fink)
Elfriede Mohr über das Haus und den freien Platz 2004:
Der freie Platz, südöstlich der Einmündung zur Schulstraße.
Schlosser Hegers Haus wurde 1975 abgebrochen; der unbebaute freie Platz ist heute Gemeindeeigentum und dient als Parkplatz. Der einzige Sohn Alfred kam aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Hause. Anton Rebstein, Schlossermeister, ( vergleiche Haus Nr. 48 ) hatte hier noch seine Werkstatt , in der es ganz stark nach Eisen roch und überall ganz schwarz war. Weil sie dem Nachfolger Rauner zu klein wurde, ging er in das Industriegebiet, Ziegelei, wo größere Möglichkeiten waren. Inzwischen hat er dort seine Zelte wieder abgebaut. Lotte Heger, die Schwester des Alfred, baute ein kleineres Häuschen weiter oben auf der anderen Seite der Straße.
So sieht diese Stelle heute - 2016 - aus (Bild: Christian Rebstein)
Der gleiche Bereich aus Norden fotografiert (um 1970)
In der Mitte sieht man das Haus Nr. 58, die Schlosserei von Josef Heger, links seine Werkstatt. Das Gebäude „s Naglers“ wurde 1975 abgerissen.
Frickenwäsele, Ecke Schulstraße (um 1965)
Hier stand bis Anfang der 80er Jahre die oben beschriebene Schlosserwerkstatt von Josef Heger, später war sie ja lange Zeit die von Elfriede Mohr erwähnte Werkstatt von Anton Rebstein.
Das Haus im Hintergrund, Schulstraße 1, hatte früher die Nummer 63 und ist heute im Besitz der Familie Lorenz - früher Sättele, dann Maier, dann Korbmacher Müller - wurde 1976 abgebrochen. Hugo Lorenz baute hier neu.
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