Johann Baptist Berger über die Riedgasse (Seestraße West) im Jahre 1916:
Wenn ich in einer illustrierten Zeitschrift ein Bild sehe, das ein recht armes Fischerdorf, irgend an dem Gestade eines Sees darstellt, mit einer Reihe recht verwarloster Fischerhütten, so denke ich manchmal, so sah gerade die Riedgasse aus, vor 60 – 65 Jahren. Ein Haus verwahrloster als das andere, lauter ehlende Hütten. Keine rechte Straße. Von einer Eindammung deß Seeufers war keine Rede, der See lekte halb in die Strasse hienein. War der See nur ein wenig über normal, so mußte man im Wasser hin und her fahren. Jetzt ist es freilich ganz anders, eine schöne Straße und ganz nette große und kleine Wohnungen.
Johann Baptist Berger über das Haus Nr. 92 (Seestraße West 30) im Jahre 1916:
Gehörte dem Georg Rock, er war von Heppach, auch sein Bruder Matäus Rock war bei ihm. Beide waren Veteranen aus den Napoleonskriegen, von denen sie gerne erzählten. Seine Tochter heurathete den Severin Berger, dem sein Sohn Josef folgte.
Elfriede Mohr über das Haus 2004:
Widinger Karl war Besitzer. Zur kleinen Landwirtschaft hatte er noch ein Friseurgeschäft. Als Kinder gingen wir dahin, um unsere Haare schneiden zu lassen. Die Ehe war kinderlos, die Familie seiner Frau erbte. Das Haus ist heute im Besitz der Familie Dickreiter. Auf dem kleinen Seegrundstück betreibt die Verwandte Gaby Dickreiter einen Kiosk und verkauft in der Sommerzeit Fischspezialitäten, welche sie selbst zubereitet mit Fischen ihrer Schwester, die Fischerin ist.
Das Haus Nr. 92, Karl Widinger, Juli 2000 (Bild: Johanna Fink)
So sieht diese Stelle heute - 2016 - aus (Bild: Christian Rebstein)
Das oben beschriebene Fischständle von Edith Dickreiter im Jahr 2000 (Bild: Johanna Fink)
|