Haus Heger, Wattgraben 1, unter Denkmalschutz
Johann Baptist Berger schreibt über das Haus Nr. 74 (heute Wattgraben 1) im Jahre 1916:
Die Heimat meiner Mutter. Mein Großvater Anselm Heger starb früh. Meine Großmutter hauste noch einige Zeit mit ihren Söhnen fort, bis Gebhard Heger übernahm. Er hatte sich auch stark an der Revolution betheiligt. Ich war gerade bei meiner Großmutter, als die Preusen das Haus umstellten und ihn ins Gefängniß stecken wollten. Er war aber kurz zuvor an Halsdrüsen operiert worden und deßhalb nicht transportfähig. Späther ließ man ihn ungeschoren. Er war ein bereitwilliger Helfer in der Not, bei Unfällen im Stall, worauf er sich gut verstand und manchem den Tierarzt ersparte.
Jetzt gehört das Haus seinem Sohn Anselm Heger, der den Torkel der darin war verkaufte.
Haus Ernst Rebstein, Wattgraben 1, 1993 (Foto von Johanna Fink)
Elfriede Mohr schreibt 2004 über dieses Haus:
Dieses Haus, das Stammhaus der Heger, ist heute im Besitz von Mina Rebstein geb. Kast in der Linie der Heger. Christian Kast war in der Nazizeit von 1937 - 1945 Bürgermeister von Immenstaad. Kast kam aus dem nahen Fischbach und heiratete Elise Heger, Mutter der Mina Kast.
Kast´s hatten den Hopfengarten neben dem meiner Eltern. So gegen 15 Uhr kam der Bürgermeister mit dem Fahrrad und schaute nach dem Rechten. Einmal rannte mein Bruder Albert als kleiner Bub vor dem radelnden Bürgermeister her. Als wir nach dem Grund seines komischen Verhaltens fragten, sagte er, daß er nicht „ Heil Hitler „ habe sagen wollen. Es war damals Pflicht nur mit diesem deutschen Gruß den Bürgermeister zu grüßen.
Hans Kast, Sohn des Christian, war Offizier bei der Wehrmacht, kam aus dem zweiten Weltkrieg nicht mehr in seine Heimat zurück. Er fiel auf dem Feld der Ehre. Das Porträt des Christian Kast ist im Bürgersaal des Rathauses zu sehen.
Im Jahre 2020 beginnt ein großer Umbau des Hauses.
Hier ein Bericht darüber im SÜDKURIER
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